Gutshaus Pobórz (Pałac w Poborzu)

Unbekannte Herrenhäuser in der Woiwodschaft Lodz

Die Region östlich von Kutno ist zwar überwiegend landwirtschaflich geprägt, verzeichnet jedoch im Gegensatz zu den benachbarten Landkreisen der Woiwodschaften Großpolen oder Masowien eine deutlich geringe Dichte an Gutshöfen und Herrenhäusern. Sie verstecken sich in kleinen Wäldchen, die unscheinbar zwischen weitläufigen Feldern hervorstechen.

Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts stand an dieser Stelle ein schlichtes eingeschossiges Gutshaus. Die repräsentative Überformung erfolgte gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch Apoloniusz Nieniewski. Pobórz dürfte neben dem Palast in Wola Boglewska und dem Gutshaus in Sobieszyn zu den schönsten Projekten des Warschauer Architekten gehören. Das Gebäude zeigt große Ähnlichkeit zum Palast in Wola Boglewska, fiel jedoch insgesamt wesentlich kompakter aus. Hervorzuheben sind die repräsentativen Anbauten, die sich auf jeder Seite anschließen sowie die mit Vasen dekorierten Dachbrüstungen. Im Inneren sind die historischen Schlagläden im Erdgeschoss erhalten.

Die begonnenen Renovierungsarbeiten wurden bislang nicht fortgeführt, Pobórz befindet sich jedoch in einem gesicherten Zustand und verfügt augenblicklich über eine akzeptable Bausubstanz (2021).